Depressionen sind eine ernst zu nehmende Krankheit, aus der sich Betroffene oft nicht selbst befreien können. Neben den klassischen Anzeichen, auf die ich im Folgenden eingehen werde, gibt es aber auch unspezifischere Frühsymptome, die nicht immer zwangsläufig eine Depression nach sich ziehen müssen, ihr aber immer vorhergehen. Meistens entwickelt sich eine Depression schleichend und langsam, über einen längeren Zeitraum. Kennt man die unspezifischen Frühsymptome, so kann man bereits im Anfangsstadium dieser Erkrankung handeln.
Typische Frühsymptome einer Depression sind dabei u.a.
- Energiemangel, mit einhergehender ständiger Müdigkeit
- unspezifische Kopf- und Bauchschmerzen
- extreme Reizbarkeit
- unbegründete Angst
- instabiler und allgemein schlechter Gemüts- und Stimmungszustand
- Nachlassen sexueller Aktivität
- Appetitlosigkeit
- Schlafstörungen
Manifestation der Depression
Individuell gebündelte Vielzahl an Symptomen
Eine jede Depression verläuft anders und zeichnet sich durch ein vielfältiges, immer unterschiedliches Bündel an Symptomen aus. Manche Menschen stumpfen in ihrem Empfinden ab. Andere fühlen gar nichts mehr. Manche sind freud- und mutlos. Andere kraft- und antriebslos. Einigen macht nichts mehr Spaß, was früher ihr Lebensinhalt war. Anderen erscheint plötzlich alles bedeutungslos. Oft werden dabei schon die einfachsten Tätigkeiten als anstrengend und energieverbrauchend empfunden.
Gefühle wie auf einer Achterbahn im Tiefflug
- ausgelaugt
- überfordert
- gerädert
- sinnlos
- nutzlos
- handlungsunfähig
- ausweglos
- fehlendes Selbstvertrauen
- ständiges Grübeln, das sich im Kreis zu drehen scheint
Die monopolare Depression
Die monopolare Depression ist die am häufigsten auftretende Form der Depression in Deutschland. Dabei treten vor allem folgende Anzeichen in den Vordergrund:
(1) Energieverlust: Es fehlt den Betroffenen nicht nur an Energie, sondern auch an Entscheidungs- und Entschlussfähigkeit. Selbst kleine, einfache, alltägliche Entscheiden können von ihnen nicht getroffen werden. Dies geht einher mit einer allgemein reduzierten Konzentrationsfähigkeit. Viele Tätigkeiten werden als überaus anstrengend erlebt und auch das Gefühl der ständigen Überforderung ist ein steter Begleiter im Alltag Betroffener.
(2) Innere Leere: … oder auch tiefe, oft unbegründete Traurigkeit sind Zeichen der monopolaren Depression. Betroffene verlieren häufig die Freude an den Kleinigkeiten und Besonderheiten des Lebens. Sie fühlen sich hoffnungslos und mutlos. Sie fühlen sich ständig deprimiert, niedergedrückt und innerlich leer.
(3) Angstzustände: Häufig werden Betroffene von einer ständigen Angst begleitet, die keinen natürlichen Ursprung zu haben scheint. Je tiefer und intensiver eine Depression, desto wahrscheinlicher werden auch Gedanken an den eigenen Tod und Suizid.
(4) Selbstzweifel: Nicht nur, dass depressive Menschen unentwegt an sich und ihren Fähigkeiten, Entscheidungen und ihrem Leben zweifeln, einhergehend damit kommt es auch zu einem tragenden Verlust an Selbstvertrauen. Häufig werden diese begleitet von Minderwertigkeits- oder Schuldgefühlen.
(5) Physische Symptome: Die wenigsten depressiven Menschen können noch ruhig und ausruhend schlafen. Ihr Schlafrhythmus ist beeinträchtigt und gestört. Manche neigen dazu überhaupt keinen Hunger mehr zu verspüren, andere zu unkontrolliertem Essverhalten. Häufig geht die Depression mit völliger Lethargie oder einer ständigen Unruhe einher. Auch andere Schmerzen wie Kopf-, Magen oder Rückenschmerzen können diffus auftreten. Ebenso Schwindel und ein beklemmendes Gefühl in der Brust, für das es keine organische Ursache zu finden gibt, sind Anzeichen einer Depression.
Es ist nicht selten, dass sich eine Depression ausschließlich hinter körperlichen, also physischen Symptomen versteckt. Gerade in der Anfangszeit, die sich teilweise sogar über Jahre hinziehen kann, muss nicht immer zwingend eine Depression diagnostiziert werden, selbst wenn es sich um eine solche handelt. Es ist eine sehr vielschichtige Krankheit, die es mit besonderer Aufmerksamkeit zu beobachten gilt.